Für die Entwicklung der Agrarpolitik ist es wichtig zu wissen, wie sich die Landwirtschaft auf die Umwelt auswirkt. Hierfür setzt das Bundesamt für Landwirtschaft auf ein Agrarumweltmonitoring. Anhand von Indikatoren wird der Einfluss der Landwirtschaft auf die Umwelt und deren Entwicklung beurteilt. Um neben Aussagen für die gesamte Schweiz auch Aussagen für die Tal-, Hügelund Bergregion sowie für verschiedene Betriebstypen machen zu können, erfassen Landwirte detaillierte Angaben zu ihrem eigenen Betrieb. Heute zählt dieses Netzwerk bereits an die 300 Betriebe und ihre Zahl soll weiter wachsen. Dank diesen engagierten Landwirten verfügt die Schweiz über eine einmalige Informationsgrundlage für die Weiterentwicklung ihrer Landwirtschaft.
Wozu ein Agrarumweltmonitoring?
Die Daten, die für die Berechnung der regionalen und betriebsbezogenen AUI benötigt werden, stammen von Betrieben aus dem Netzwerk der Zentralen Auswertung der Agrarumweltindikatoren (ZA-AUI). Heute beteiligen sich rund 300 Betriebe an der ZA-AUI. Um die Repräsentativität der ZA-AUI zu erhöhen, soll dieses Netzwerk weiter wachsen.
Akteure der ZA-AUI
Die von den Landwirten erfassten Daten werden über die Treuhandstellen zu Agroscope und schlussendlich dem BLW übermittelt. Die Software zur Datenerfassung (AGRO-TECH) wird von Agridea zusammen mit dem Schweizer Bauerverband laufend weiterentwickelt. Agridea schult ausserdem die Landwirte und ZA-AUI Spezialisten bei den Treuhandstellen in der Benutzung der Software. Treuland, der Treuhandverband Landwirtschaft Schweiz, vertritt die Interessen der Treuhandstellen gegenüber dem BLW und fungiert als Bindeglied zwischen Treuhandstellen und BLW.
Ergebnisse des AUM
Die Ergebnisse der Agrarumweltindikatoren des AUM werden jährlich im Agrarbericht publiziert. In einem Vierjahresrhythmus werden darin die Bereiche Phosphor/Boden, Energie/Klima, Stickstoff/Wasser und Biodiversität/Landschaft vertieft behandelt (z. B. 2014: Phosphor/Boden und 2015: Energie/Klima). Die Ergebnisse des AUM werden auch in wissenschaftlichen Zeitschriften wie zum Beispiel «Agrarforschung Schweiz» publiziert; so war 2013 ein Artikel dem Indikator «Einsatz von Pflanzenschutzmitteln» gewidmet.
Die Datenerfassung für die ZA-AUI
Welche Daten werden erfasst?
- Um den Erfassungsaufwand in Grenzen zu halten, werden fast ausschliesslich Daten erhoben, welche die Landwirte ohnehin für den ÖLN erfassen müssen (inklusive Feldkalender) oder deren Erfassung im Rahmen der Tierarzneimittelverordnung verlangt werden (Behandlungsjournal).
- Zusätzlich werden Daten des jährlichen Energieverbrauchs erfasst.
Wie werden die Daten erfasst?
- Die Daten werden mit der Software AGRO-TECH erfasst. Diese Software für die Verwaltung Ihres Betriebs wurde eigens für die Datenerfassung für die ZA-AUI angepasst.
- Mittels AGRO-TECH können alle Interventionen im Parzellenregister erfasst und das vollständige Dossier für den ökologischen Leistungsnachweis erstellt werden. Ausserdem ist AGRO-TECH mit der TVD (Tierverkehrsdatenbank) verbunden, wodurch Tierbewegungen direkt kommuniziert werden können.
- Um die Erhebung zu vereinfachen, können gewisse Daten mit einem Smartphone oder einem Tablet-Computer erfasst werden (AGRO-TECH Mobile).
Quelle: Flyer Agrarumweltmonitoring des BLW